Sonntag, 15. Dezember 2013

In eigener Sache - Blogumzug

Liebe Leser,

vor ungefähr einem Jahr begann ich, über mein Reiseleben in Wolfgangs Reiseblog zu berichten. Anfänglich nur, um Eindrücke in Form eines persönlichen Tagebuches zu speichern und Daheimgebliebene auf dem Laufenden zu halten. 

Nach und nach erkannte ich aber, wie sehr mir andere Reiseblogs bei meinen Reiseplanungen halfen und jede Menge Lesevergnügen bereiteten. Das war der Zeitpunkt, an dem ich endgültig als mit der Reisebloggeritis infiziert galt und mir ernsthaft Gedanken machte, wie ich mein Baby Wolfgangs Reiseblog großziehe und fit fürs Leben in der großen weiten Reise-Blogosphäre mache.

Das erste Ergebnis dieser Überlegungen war, dass das Kleine neu eingekleidet wird und eine eigene Wohnung bekommt. An neuen Kleidern gab es ein neues CMS (Content Management System), nämlich WordPress, und für das Design der Klamotten zeichnet Elmastudio verantwortlich. Deren tolles Theme Pohutukawa erfordert ein selbstgehostetes WordPress und so ist Wolfgangs Reiseblog in eine eigene Wohnung auf meinem eigenen Server umgezogen. Natürlich gibt es auch ein eigenes Namensschild und ab sofort steht wolfgangs-reiseblog.de an der Tür.

Ich hoffe, euch gefällt die neue Bude und ihr kommt mich weiterhin besuchen. Spätestens am 31.12.2013 wird der Umzug abgeschlossen sein und dann gibt es hoffentlich uneingeschränktes Lesevergnügen auf


Man liest sich

Wolfgang

Dienstag, 10. Dezember 2013

Brückentag [sic!]

Das Heer der abhängig Beschäftigten wird jetzt enttäuscht werden; es steht kein verlängertes freies Wochenende ins Haus. Es geht lediglich um Brückenbauwerke, die in diesem speziellen Fall den Fluss Liffey in Dublin überspannen. Und davon gibt es recht viele.

Gestern begrüßte mich Dublin mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, welcher wiederum für fast sommerliche Temperaturen bis knapp unter die 20 Grad-Grenze sorgte. Da bot es sich doch an, dieses super Wetter für einen ausgedehnten Fotowalk zu nutzen und Indoor-Termine zu verschieben.


General Post Office
Los geht's! Zunächst überqueren wir den Liffey und gehen über die O'Connell Bridge ein kurzes Stück die O’Connel Street hoch bis wir vor einem Monument Irlands stehen, dem General Post Office. Für die Iren ist dieser Ort von hoher Bedeutung, weil er Symbol des irischen Kampfes um Unabhängigkeit von den Briten ist. Das General Post Office war Zentrum des - letztlich niedergeschlagenen - Osteraufstandes von 1916 und brannte bei den Kämpfen aus, wurde aber 1929 wieder aufgebaut.

Außergewöhnlicher, von weitem zu sehender Wegweiser zum GPO ist die lange Nadel, die Spire of Dublin (offiziell Monument of Light), eine 123 m hohe Edelstahlkonstruktion, die 2003 fertiggestellt wurde und an der Stelle der 1966 von der IRA gesprengten Nelson-Säule steht.

The Famine
The Famine
Doch zurück zum Liffey, hier geht es am Nordufer entlang Richtung Hafen. Schon nach kurzer Zeit stößt man am Custom House Quay auf ein weiteres Monument, die von Rowan Gillespie geschaffene Bronzeplastik The Famine Sculpture. Im Gegensatz zur Spire, die durch ihre Größe auffällt, überzeugt diese Figurengruppe durch die Eindringlichkeit der Darstellung sowie durch ihre realisitsche Gestaltung und erfüllt dadurch in idealer Weise den Zweck eines Denkmals, nämlich dazu anzuregen, einmal nachzudenken. The Famine Sculpture soll an die durch Kartoffel-Missernten verursachte große Hungersnot ("the great famine") zwischen 1845 und 1849 erinnern. Während dieser Zeit starben 500.000 Menschen und zwei Millionen wanderten in die USA aus. Zu den berühmten Spendern für dieses Denkmal zählen übrigens auch Bill und Hillary Clinton.



Geradezu in einem perversen Gegensatz zu der menschlichen Not, die diese Skulptur symbolisiert, steht das genau gegenüber am anderen Flussufer stehende pompöse Ensemble der Ulster Bank Group. Unwillkürlich drängen sich Begriffe wie Bankenrettung und Euroschutzschirm in meine Gedanken und ich werde noch nachdenklicher.




Nach diesem nachdenklichen Stop setzen wir unseren Spaziergang fort, passieren die 2007 erbaute Sean O'Casey Bridge und erreichen schon bald das fotografische Highlight des Tages, die Samuel Beckett Bridge. 

Diese vom spanischen Architekten und Bauingenieur Santiago Calatrava entworfene und am 10.12.2009 dem Verkehr übergebene Brücke ist in vielerlei Hinsicht ein Highlight. Zum einen natürlich optisch mit ihrer aufsehenerregenden Schrägseilkonstruktion und dem 48 Meter hohen, gebogenen Pylon, was ein an eine Harfe erinnerndes Gesamtbild ergibt, die als irisches Nationalinstrument gilt. Aber auch technisch sticht die Brücke hervor, sie ist nämlich auf nur einem, außerhalb des Fahrwassers gelegenen, Fundament drehbar gelagert und lässt sich bei Schiffsverkehr um 90° schwenken.




(Fortsetzung folgt)



Montag, 9. Dezember 2013

Nachricht von ...

Nein, nicht von Sam, sondern von Wolfgang. Der lebt noch und ist nach einigen Irrungen und Wirrungen (dazu später mehr) auf der Fahrt durch Irland heute wieder (verfrüht) in Dublin angekommen.

Mit dem Mietwagen gleich ins Parkhaus in der Fleet Street und dann mal im Fleet Street Hotel vorbeischauen, ob sie nicht vielleicht schon mein Kämmerchen für die nächsten drei Tage ausgefegt haben und ich schon morgens um 11 einziehen kann. Sorry, leider nicht, check in-time um 14:00 Uhr. Na gut, geh ich noch mal für kleine Königstiger und mache anschließend meinen ersten Walk. 

Komm ich zurück von der Toilet, flötet das nette Mädel an der Rezeption "Sir, I've found a room for you." Na bitte, geht doch. Schnell rüber ins Parkhaus, Gepäck aus dem Auto geholt und eingecheckt. Natürlich habe ich mich artig mit einem Tip für diese kindness bedankt.


Ein Hotel mit Charme und Seele und das Zimmer gefällt mir auch. Auf zu einem ersten kleinen Rundgang durchs Umfeld. Weit bin ich nicht gekommen; bin gleich im nur 50 m entfernten Hard Rock Cafe hängengeblieben. Coole Mukke, Remember-Ambiente mit Jimi Hendrix, Elvis Presley & Kollegen und der S.O.B. Burger für 16,95 € war mengenmäßig 'ne echte Aufgabe und zudem richtig lecker. Zwei Guinness dazu und die Welt war wieder in Ordnung.

Danach dachte ich, geh' doch mal das Bett im Hotel mit einem kleinen Verdauungsnickerchen testen; willst doch heute Abend noch eine Erkundungstour durch die irische Publandschaft machen. Gesagt, getan, geschnarcht ... auf geht's ins abendliche Dublin. 

Oops dachte ich, erst 20:00 Uhr und hier steppt schon der Bär. Jede Menge Mädels, aufgebrezelt bis zum geht nicht mehr, leicht bekleidet und nicht mehr des geraden Ganges mächtig, die männlichen Pendants nicht minder wankend ... ui, wie sieht das hier wohl in zwei, drei Stunden aus?

O.k., machste erst mal einen kleinen Spaziergang am Liffey und den Brücken über selbigen lang und schaust anschließend mal, ob du einen Schuppen mit Live Music und einem annnehmbaren Maß an Promillesammlern findest.

Um Neune war mein Rundgang beendet und ich habe mir ein etwas abseits gelegenes Pub gesucht, um eine Kleinigkeit zu essen, einen Humpen Guinness zu leeren und irischer Live Music zu horchen. Die vermeintliche Live Music, die draußen aus dem Lautsprecher tönte, konnte ich drinnen nicht ausmachen, und als der Kellner mich mit den Worten begrüßte "Kitchen is closed.", war mein Besuch schneller beendet als gedacht.


Auf dem Rückweg zum Hotel konnte ich dann beobachten, dass die Jungs und Mädels in und vor den Pubs in Temple Bar wohl noch ein Schüppchen nachgelegt hatten ... uiuiui, da war keiner unter 2 Promille dabei. Der Schärfste war der Typ im Leopardenanzug, der mit'm Bierglas in der Hand in der offenen Kutsche lag und irische Volkslieder grölte.

Kurz vorm Hotel noch ein Halt im Kiosk, drei Döschen Beamish, Genuine Draught Irish Stout, eingepackt und nebenan im Temple Take Out haltgemacht. Einer der "ich hab eigentlich schon mehr als genug-Jungs" verwickelte mich gleich in ein Gespräch nach dem berühmten "where do you come from"-Muster und schon bald wusste ich, dass Margrets (die Imbissbetreiberin) Currysauce die beste der Welt ist und er 'nen deutschen Arzt hat. Fish 'n Chips hab' ich trotzdem ohne die Currysauce mitgenommen.

Margret
Der mit dem deutschen Arzt

Donnerstag, 21. November 2013

Traumhaftes Barcelona

Palaver auf der Rambla
Ach, der Tag hat einfach zu wenige Stunden, um diese traumhafte Stadt erleben zu können. Wenn so wie heute den ganzen Tag die Sonne scheint, möchte man sich am liebsten auf der Rambla einen Stuhl nehmen, sich zu den Leuten setzen und über Gott und die Welt palavern.

Chillen am Hafen

Andererseits wartet auf den Reisenden so viel Schönes und Einzigartiges ... wie gesagt, der Tag müsste 48 Stunden haben. Drum habe ich mich von der Rambla losreißen müssen und bin mit dem Scooter durch die Stadt geflitzt, um möglichst viel zu sehen. Hafen, Columbus Monument, Sagrada Familia, Casa Mila, Casa Batlló, Park Güell und den Mercat de la Boqueria (Mercat de Sant Josep).


Fußgängerbrücke Rambla de Mar
Der Hafen im gleißenden Sonnenlicht, Segelschiffe, geschäftiges Treiben, chillende Besucher ... welch ein Feeling mitten im November.


Monument a Colom
Das 1888 zur Weltausstellung errichtete 60 m hohe Columbus Monument auf der Plaça del Portal de la Pau wurde gerade im Juni nach umfangreicher Renovierung wieder eröffnet und so habe ich 4 € investiert, um mich mit dem Aufzug zur Aussichtsplattform fahren zu lassen. 


La Rambla
Von dort oben hat man einen schönen Ausblick auf den Yachthafen im Port Vell, das Einkaufszentrum Maremagnum und die Rambla. 

Auf der Rambla, oder besser den - in verschiedene Abschnitte unterteilten - Ramblas, könnte man Tage verbringen, ohne dass es langweilig wird. Shoppen gehen bis zum Abwinken, flanieren, chillen, people watching und und und. 


Tapabar
Wer das Flair von Märkten liebt, dem sei angeraten, den Mercat de la Boqueria an der Rambla de Sant Josep zu besuchen. Fleisch, Fisch, Gewürze, Käse, Pilze, Gemüse u.v.m. und das alles in einer berauschenden Vielfalt. An den zahlreichen Tapabars im und um den Markt herum wird bestens fürs leibliche Wohl gesorgt. Ein paar frisch zubereitete Pimientos Padron, ein Stück fangfrischer Fisch, zum Abschluss ein Café solo ... fantástico!

Liebhaber von Obstsäften mögen aus dem riesigen Angebot frischer, eisgekühlter Obstsäfte in allen erdenklichen Sorten und Mischungen wählen, ebenfalls fantástico. An einem Stand am Rand des Marktes habe ich für einen 0,2 l-Becher 1 € bezahlt.

Fortsetzung folgt (wenn ich wieder eine Internetverbindung habe, die für die Übertragung eines kleinen Bildchens nicht fünf Minuten oder mehr braucht.).

Dienstag, 19. November 2013

Gibt's das Wetter auch in schön?

Ankunft am Busbahnhof
Ein paar sonnige Tage sollten es werden und dann empfängt mich die Perle Kataloniens mit strömendem Regen, das war gar nicht nett, Señora Barcelona.

Der Flug Bremen - Girona mit Ryanair verlief reibungslos und in Girona ertönte wieder Ryanairs Pünktlichkeitsfanfare im Flieger. Raus zum Bus, Hin- und Rückfahrtticket Girona - Barcelona gekauft (25 €) und nach einer guten Stunde Fahrzeit stieg ich am Busbahnhof Barcelona Nord aus.

Nach kurzem Umherirren stieß ich auf den Taxistand und war froh, erst mal ein trockenes Dach über dem Kopf zu haben. Sygic sagte, es seien 3,3 km und 5 Minuten zum Hotel Acta Ink 606. Nach einem der gängigen Taxipreiskalkulatoren hätte das ca. 8 € gekostet. Der Fahrer schaffte es aber mit Umwegen auf 11,60 € und beschummelte mich beim Rausgeben auch noch um 1 € ... Taxifahrer *grrrr*.
Oriol

Der Empfang im Hotel Acta Ink 606 fiel dafür sehr herzlich aus und Rezeptionist Oriol, ein katalanischer Name und da ist er stolz drauf, versorgte mich gleich mit Karten, Metrofahrplan und Tipps. Ein erster Check des Zimmers fiel sehr positiv aus (Bewertung später).

Kurze Zeit später saß ich in dem von Oriol empfohlenen Restaurant, dem nahegelegenen Braseria Suyapa. Ein guter Tipp, wohlschmeckendes Essen, leckeres Bier und die Preise überraschend niedrig. Die Plata Combinado mit kleinem Steak, Käsekroketten, 2 Spiegeleiern und Pommes Frites für 8,50 €, das 0,3 l Bier 1,60 € und der Espresso 1,10 €. Geh' ich wieder hin.

Donnerstag, 14. November 2013

Das Google-Männchen war in Venedig

Nachdem tuttocitta.it schon eine ganze Weile street view-Fotos von Venedig anbietet, hat nun auch Google Maps seine Hausaufgaben erledigt und präsentiert frisches Bildmaterial von Venedigs calli und piazzali aus dem Sommer 2013.

Street view zeigt auch das luftgefüllte Falsifikat von Alison Lapper pregnant, das von Mai bis Ende Oktober vor dem Portal von S. Giorgio Maggiore zu sehen war. 


Größere Kartenansicht

Googles Software hat auch brav das Antlitz des Kunstwerkes unkenntlich gemacht. Da sage noch einer, Google habe keinen Sinn für den Schutz der Persönlichkeitsrechte *grins*.

Dienstag, 12. November 2013

Ein Hoch auf die Scooter

Scooter sagt Euch nichts? Oder Ihr denkt an die gleichnamige deutsche Band mit ihrem Frontmann H. P. Baxxter? Nein, nein, ich meine dieses wunderbare Gefährt auf zwei Rädern, mit dem man den Unbilden des Großstadtverkehrs entfliehen kann, und das hierzulande den unsexy Namen Motorroller trägt.

Montag, 11. November 2013

Mobiles Internet auf Europa-Reisen

E-Mails, News, Wetter, Blogs, Social Media, You Tube, Maps, Meine Tracks, Glympse, all dies wird im Alltag immer selbstverständlicher und kaum jemand will auf Reisen darauf verzichten. Jedoch kann der Datenverkehr im Ausland eine teure Angelegenheit werden.

Eine Weile habe ich im EU-Ausland den für Vertragskunden buchbaren WeekPass von T-Mobile gebucht. Für 14,95 € konnte man damit in den EU-Ländern eine Woche lang mit vernünftiger Geschwindigkeit online sein. War allerdings das inkludierte Datenvolumen von 100 MB (mittlerweile auf 150 MB erhöht) aufgebraucht, wurde die Geschwindigkeit auf 64 kbit/s (Download) und 16 kbit/s (Upload) gedrosselt. Mit der Geschwindigkeit kann man bestenfalls noch E-Mail machen, alles andere wird zum Geduldsspiel oder funktioniert überhaupt nicht mehr.

Sonntag, 10. November 2013

Kreuzfahrtschiffe raus aus Venedig

Nun ja, leider nicht ganz raus, aber mit den jetzigen Vereinbarungen zwischen Italiens Ministerpräsident Letta, dem Bürgermeister von Venedig und dem Port of Venice wurde ein ermutigender Anfang gemacht.

Bereits ab Januar 2014 dürfen Fähren den Giudecca-Kanal nicht mehr befahren. Der Verkehr von Kreuzfahrtschiffen mit mehr als 40.000 Bruttoregistertonnen soll im Verhältnis zu 2012 um 20 % reduziert werden. Ferner sollen die An- und Abfahrten auf die Morgen- und Abendstunden konzentriert werden und es dürfen nicht mehr als fünf Schiffe gleichzeitig im Kreuzfahrthafen von Venedig anlegen.

Samstag, 9. November 2013

Verbesserungen bei Ryanair

Foto: © Ryanair
Nach einer Pressemitteilung von Ryanair will man in Kürze einige Änderungen zugunsten der Fluggäste vornehmen. Im Einzelnen:

Ab 01.12.2013 ist ohne Aufpreis ein zweites Handgepäckstück mit einer maximalen Größe von 35 x 20 x 20 cm an Bord erlaubt.

Ebenfalls ab 01.12.2013 kostet die Neuausstellung der Bordkarte für Passagiere, die bereits online eingecheckt haben, statt 70 € nur noch 15 €.

Freitag, 8. November 2013

Letzte Ausfahrt Büsum

Den Tag in Schleswig ließen wir mit einem Abendessen im Akzent Hotel Strandhalle ausklingen. Gutes Essen zu einem angemessenen Preis und ein hervorragender Service, Gast, was willst Du mehr?

Am nächsten Tag sollte der Weg nach Büsum führen, ein Ziel, das ich schon seit vielen Jahren immer wieder ansteure, um mir mal den Wind um die Nase wehen zu lassen und das rasante Leben ein wenig zu entschleunigen. Deshalb auch nie in der Hauptsaison, sondern bevorzugt im Herbst und Winter.

Über booking.com hatte ich am Vortag Zimmer im Akzent Hotel Dorn gebucht, das Einzelzimmer mit Frühstück zu 46 €. Mittelgroßes familiengeführtes Hotel, zentral aber ruhig gelegen, kostenloser Parkplatz direkt am Hotel; das klang sehr ordentlich und das war es auch. Der Empfang war freundlich und zuvorkommend. Die Zimmer in der 1. Etage (Achtung, kein Aufzug) waren ausreichend groß und die Ausstattung war o.k., etwas in die Jahre gekommen, aber alles war sauber und nicht schäbig und funktionierte. 

Berücksichtigt man jetzt noch das wirklich exquisite Frühstück, das die Leistung so manches höher besternten Hauses, in dem ich frühstückte, in den Schatten stellt, darf man wohl sagen, dass der Preis mehr als angemessen ist. Demzufolge werde ich bei einer Stippvisite Ende des Jahres wieder im Hotel Dorn nächtigen.

Doch ich will nicht zu sehr vorgreifen, zunächst stand ja mal der Strand von Sankt Peter Ording auf der Agenda. Ich liebe es, dort am weiten Sandstrand mit toller Fernsicht Strandspaziergänge zu machen. Das gibt neue Power für den Tag und macht den Kopf frei. 




Ahoi Schleswig

Nach der Fehmarn-Enttäuschung stand Schleswig als Ziel im Navi, eine der beiden Städte, die die Schlei-Region (auch Ostseefjord Schlei genannt) begrenzen,  Kappeln im Norden und Schleswig im Süden.

Ein kurzer Stop in Heiligenhafen am Hafen, um Eindrücke einer Hochsee-Angelfahrt vor zig Jahren aus dem Unterbewusstsein hervorzukramen (so eine Seekrankheit hinterlässt Eindruck) und schon ging es weiter. 

Die Sonne tauchte die Landschaft in herrliches Licht. Ein Blick auf den Selenter See eröffnete eine Aussicht, wie man sie von Reiseprospekten mit Ferienhäusern an einsamen schwedischen Seen kennt. 

In Eckernförde machten wir den nächsten Halt. Die wunderschöne Eckernförder Bucht, eine malerische Altstadt, Erinnerungen an manch schönen Urlaub wurden wach.

Donnerstag, 7. November 2013

Ade Fehmarn

Warum der Lindenhof in Sulsdorf bei booking.com als Hotel geführt wird, ist mir ein Rätsel. Ist es, weil der Betreiber sich einer Vereinigung namens Land-gut-Hotels angeschlossen hat? Nach der Definition des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes ist ein Hotel "... ein Beherbergungsbetrieb, in dem eine Rezeption, Dienstleistungen, tägliche Zimmerreinigung, zusätzliche Einrichtungen und mindestens ein Restaurant für Hausgäste und Passanten angeboten werden. Ein Hotel sollte über mehr als 20 Gästezimmer verfügen." Diese Voraussetzungen erfüllt der Lindenhof eindeutig nicht. 

Eine weitere Frage stellte sich mir. Wie kann eine solch *zensiert* Unterkunft bei booking.com eine Bewertung von 8,1 von 10 Punkten = sehr gut, einfahren? Zentrale Lage, geschmackvoll, gemütlich,  exquisites Frühstück und dergleichen ist in den Bewertungen zu lesen. Da kann ich mich nur fragen, ob die Leute, die so bewerten, in einer Parallelwelt leben.

Mittwoch, 6. November 2013

Fischdeel in Eckernförde

Dieses Restaurant hat ein eigenes Post verdient! 

Kurz vor Mittag machten wir Zwischenstation in Eckernförde. Wunderschöne Bucht, wunderschönes Städtchen, aber dazu später mehr. Nach einer kleinen Tour zum Strand und durch die Fußgängerzone meldete sich langsam der Hunger und nach kurzer Internet-Recherche steuerten wir das Restaurant Fischdeel Land und Meer an.

Das kleine, hübsche Lokal liegt in einer malerischen Altstadtgasse, ziemlich versteckt vor Laufkundschaft und man muss schon gezielt dahin wollen. Das Restaurant ist sehr geschmackvoll und mit viel Liebe eingerichtet und ich habe mich gleich wohl gefühlt. Wir bekamen einen Tisch neben einem Glaskamin.



Die Kellnerin brachte uns die Speisekarte und hatte auch zwei Tagesempfelungen parat; Dorschfilet auf Spitzkohl mit Babykartoffeln, Speckrahm, Schmand und Preiselbeeren und als Zweites Heilbutt mit Bratkartoffeln und Salat. Obwohl die Gerichte in der Speisekarte wirklich verlockend klangen, sind wir den beiden Empfehlungen gefolgt, weil die Kellnerin einen sachkundigen Eindruck auf uns machte und wir haben es nicht bereut!

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt ein solch fantastisches Fischgericht gegessen habe. Frische Zutaten in Top-Qualität, mit Rafinesse zusammengestellt, perfekt zubereitet und ansprechend präsentiert.  Da stimmte einfach alles und es hat nicht viel gefehlt und ich hätte den Teller abgeleckt. Selbstverständlich fragte die Kellnerin zwischendurch, ob alles recht sei, aber auch der Koch (vermutlich auch der Inhaber) fragte bei allen Gästen nach, ob sie zufrieden sind. Der Service war ebenfalls tadellos und das, obwohl das Restaurant gut besucht war und die Mitarbeiterin alleine war. 

Die Fischdeel kommt auf jeden Fall in meine Liste der Top-Restaurants, die ich wieder besuchen werde, wenn ich in der Stadt bin. 


Hoch bis Fehmarn

Der Wettergott hatte am Dienstag gute Laune und spendierte eine Runde blauen Himmel. So machte der vormittägliche Rundgang durch die Lübecker Altstadt doppelt Spaß. St. Petri, das historische Rathaus, Buddenbrookhaus und natürlich das Holstentor mit dem benachbarten alten Salzspeicher standen auf der Liste. Zum Abschluss ein Käffchen im Marzipantempel Café Niederegger und selbstverständlich wurde auch das ein oder andere süße Souvenir mitgenommen. 







Kurzer Abstecher nach Timmendorfer Strand und einen Blick auf Ilses und Jürgens neueste Hauserrungenschaft geworfen und weiter ging es nach Sierksdorf. Frau Sch. aus A. hatte uns eingeladen, sie in ihrem Zweitdomizil gleich am Strand zu besuchen. Ein schöner Blick über die ganze Bucht und eine Einladung zum Essen im Romantik-Seehotel Eichenhain (sehr empfehlenswert!) hinterließen bleibende Eindrücke. 


Nach einem Häppchen aus Niedereggers Café und 'nem "lecker" Tässchen Kaffee wurde am Kaffeetisch das nächste Ziel ausgesucht und ein Hotel gebucht. Eine Stunde später standen wir vor unserem "Hotel" in Sulsdorf auf Fehmarn, dem Lindenhof

An der Tür prangte ein Schild "Der Lindenhof ist derzeit nicht besetzt. Bitte rufen Sie uns an und wir sind in einer Minute vor Ort." Während wir darauf warteten, klärte uns ein anderer Gast darüber auf, dass es mit Restaurants im näheren Umkreis schlecht aussehe. Im 2 km entfernten Orth gebe es einen guten Griechen,  aber der habe heute Ruhetag. Da bleibe nur das 13 km entfernte Burg. Na ja, Nebensaison auf 'ner Ferieninsel halt. 

Der Besitzer war inzwischen eingetrudelt und fand nach mehreren Versuchen auch zwei Zimmer, die bezusfertig hergerichtet waren. "Zimmer" trifft's nicht so ganz,  das waren Ferienwohnungen im Stil der 70er Jahre. Ab 8 soll's Frühstück geben,  schaun mer mal.

Aber erst fuhren wir nach Burg und gingen auf Restaurantsuche. Nach einem Rundgang durch das Stadtzentrum am Markt landeten wir schließlich bei einem Italiener, Don Camillo & Peppone. Bei restaurant-kritik.de wird dieses Restaurant auf Rang 2 (von 76 Restaurants auf Fehmarn) geführt. Sollte das tatsächlich zutreffen, kann ich nur sagen "armes Fehmarn". Insalata mista, Canneloni und Pizza waren durchschnittlich und der Wein unterdurchschnittlich (0, 5 l offener Montepulciano für 11 €). Ich esse einfach zu oft in Italien und kenne zu viele wirklich gute Italiener in Deutschland. 

Dienstag, 5. November 2013

Zarrentin und Lübeck

Ergiebiger Regen begleitete uns bis Zarrentin am Schaalsee. Nach einer leckeren Fischplatte mit Maräne, Wels und Zander folgte ein kleiner Spaziergang am Seeufer entlang. Leider waren die beeindruckende Klosteranlage am See und auch das Heimatmuseum geschlossen und es fing auch schon wieder an zu regnen. 



Also weiter nach Lübeck. Das zunächst in Aussicht genommene gleich gegenüber dem Bahnhof gelegene Hotel gefiel uns nicht und nach einem kurzen Stopp in einem Café steuerten wir das Ibis in der Nähe der Altstadt an. Schönes Hotel mit Tiefgarage und nach einer kleinen Ruhepause geht es mit dem Taxi zum von der Rezeption empfohlenen Restaurant Schiffergesellschaft. Gutes Essen, freundlicher Service und ein beeindruckendes Inneres,  was will man mehr. 



Einem nächtlichen Rundgang durch die historische Altstadt wird heute vormittag eine eingehendere Erkundung folgen, so das Wetter einigermaßen mitspielt.