Freitag, 8. November 2013

Letzte Ausfahrt Büsum

Den Tag in Schleswig ließen wir mit einem Abendessen im Akzent Hotel Strandhalle ausklingen. Gutes Essen zu einem angemessenen Preis und ein hervorragender Service, Gast, was willst Du mehr?

Am nächsten Tag sollte der Weg nach Büsum führen, ein Ziel, das ich schon seit vielen Jahren immer wieder ansteure, um mir mal den Wind um die Nase wehen zu lassen und das rasante Leben ein wenig zu entschleunigen. Deshalb auch nie in der Hauptsaison, sondern bevorzugt im Herbst und Winter.

Über booking.com hatte ich am Vortag Zimmer im Akzent Hotel Dorn gebucht, das Einzelzimmer mit Frühstück zu 46 €. Mittelgroßes familiengeführtes Hotel, zentral aber ruhig gelegen, kostenloser Parkplatz direkt am Hotel; das klang sehr ordentlich und das war es auch. Der Empfang war freundlich und zuvorkommend. Die Zimmer in der 1. Etage (Achtung, kein Aufzug) waren ausreichend groß und die Ausstattung war o.k., etwas in die Jahre gekommen, aber alles war sauber und nicht schäbig und funktionierte. 

Berücksichtigt man jetzt noch das wirklich exquisite Frühstück, das die Leistung so manches höher besternten Hauses, in dem ich frühstückte, in den Schatten stellt, darf man wohl sagen, dass der Preis mehr als angemessen ist. Demzufolge werde ich bei einer Stippvisite Ende des Jahres wieder im Hotel Dorn nächtigen.

Doch ich will nicht zu sehr vorgreifen, zunächst stand ja mal der Strand von Sankt Peter Ording auf der Agenda. Ich liebe es, dort am weiten Sandstrand mit toller Fernsicht Strandspaziergänge zu machen. Das gibt neue Power für den Tag und macht den Kopf frei. 





Kurz vor Büsum gab es nochmals Grund für einen Zwischenstop, St. Bartholomäus in Wesselburen, eine Kirche, die 1737/1738 nach einem Brand neu erbaut wurde, deren Ursprung aber im 12. Jahrhundert liegt. Ein wahrer Augenschmaus, den man sich nicht entgehen lassen sollte.






Jetzt aber, Büsum ist erreicht und nach dem Einchecken geht es auf einen ersten Rundgang durch das beschauliche Städtchen. Man merkt, dass die Hauptsaison vorüber ist, die ersten Restaurants sind schon in die Winterpause gegangen. Aber noch ist es kein Problem, ein offenes Restaurant zu finden. Wir wählen das Fischspezialitätenrestaurant Kiek in, ein Haus, in dem wir schon vor zig Jahren "Scholle satt" zur größten Zufriedenheit zelebriert haben.

Wir orderten zwei Mal die "große Scholle", doch leider war nur noch eine da und so wurde uns Plan B vorgeschlagen, statt der großen drei kleine. Nun gut, nehme ich halt drei kleine. Mir gingen fast die Augen über, als mein Teller mit den drei kleinen Schollen serviert wurde! Zwei von diesen "kleinen" Schollen wären in vielen anderen Restaurants als normalgroß durchgegangen. Wären die Schollen nicht so wahnsinnig lecker gewesen, ich hätte kapituliert vor dieser Masse Fisch. So konnte ich nur versuchen, meinen vollen Magen mit einem vom Chef des Hauses hergestellten Kräuterschnaps, einem "Wattenrutscher" zu beruhigen ... lecker! Das Kiek in, eine klare Empfehlung!

Kolles Alter Muschelsaal, so hieß unser gastronomisches Highlight des Abends. Etwas höherpreisiger als das Kiek in, dafür eine raffiniertere Speisekarte und noch einen Tick höher einzuordnen. Der als Beilage gereichte Salat war phänomenal, phantasievoll zusammengestellt und mit einem außergewöhnlichen Dressing, welches mir diverse AHs und OHs entlockte. Die in Kokos gewälzte Atlantik-Seezunge mit gebackener Ananas, Reis und einer Curryrahmsauce verdiente ebenfalls höchstes Lob. Ein Fläschchen Grüner Veltliner rundete dieses Esserlebnis ab. Mann oh Mann, die nächste Woche ist reisefrei und da wird eine Fastenkur eingelegt.

Der nächste Tag fing gut an, und zwar mit Sonnenschein und einem first class-Frühstück im Hotel Dorn. Gestärkt und gut gelaunt traten wir die Heimreise an, die nur noch von einem Halt in der schönen Kreisstadt Heide unterbrochen wurde. An Heide kann ich irgendwie nie vorbeifahren. 




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