Donnerstag, 31. Oktober 2013

Ostseetour

Meerluft schnuppern ist angesagt, und zwar vom 4. bis 8 November. Als Erstes geht's nach Zarrentin am Schaalsee in Mecklenburg Vorpommern. Ein bisschen unberührte Natur auf sich einwirken lassen und abends eine fangfrische Maräne genießen.

Am Dienstag Lübeck, Timmendorfer Strand und Sierksdorf. Der Mittwoch gehört der Schleiregion und am Donnerstag geht es rüber zur Nordsee, wo in alter Gewohnheit Büsum und Sankt Peter Ording auf dem Plan stehen.



Berlin-Revival

Unsere Berlinreise vor drei Wochen hatte einige Highlights zu bieten (siehe Vollsperrung und Schlemmertag). Als wir gestern in gleicher Runde bei Da Vito zusammensaßen, kam die Rede wieder auf das Hotel Bogota, das uns seinerzeit mächtig beeindruckt hatte.




Nachdem auch wieder mal die Aussage gefallen war, dass wir damals gerne im Hotel Bogota übernachtet hätten, wenn wir schon von der bevorstehenden Schließung im Dezember gewusst hätten, habe ich mich kurzerhand ans Telefon gehangen und im Bogota angerufen. 

Ergebnis: Wir, die gleiche Runde wie vor drei Wochen, fahren morgen nach Berlin und übernachten im Hotel Bogota. Und dann können wir wie Helmut Newton sagen: "Wir schliefen in heiligen Räumen.“

Und da wir vom Bocca di Bacco und dem Gaffel Haus Berlin so begeistert waren, haben wir dort für mittags bzw. abends einen Tisch reserviert. Abends stoßen zudem noch die liebe Pomi und der liebe Rudolf zu uns. 

Dienstag, 29. Oktober 2013

Inselhopping

Am sechsten Tag dieses Venedigaufenthaltes hatte ich eine Bootsfahrt nach Torcello und zur Nachbarinsel Burano aufs Programm gesetzt. Vorher genau den Linien- und den Fahrplan studiert, welche Linie, von welchem Anlegesteg, wo umsteigen etc. pp.

Aber was hilft das alles, wenn die ACTV sich nicht an ihre eigenen Pläne hält. Die Linie 9, die den Transport von Burano nach Torcello besorgen sollte, scheint man eingestellt zu haben, denn die 12 machte, bevor sie in Burano hielt, einen Schlenker und fuhr Torcello an.


O.k., fangen wir halt in Torcello an. Von der Anlegestelle führt der Weg an einem Kanal entlang bis zum Zentrum um die Kirche S. Maria Assunta herum. Längs des Weges passiert man eine Reihe von Restaurants unterschiedlicher Preisklassen, in denen man sich langsam auf die Mittags-Touristen vorbereitet. 


Doch ich bin heute in spezieller Mission unterwegs; ich will das erste Haus am Platze testen, das Ristorante LOCANDA CIPRIANI direkt neben der Kirche. Das Haus gehört zum Imperium um Harrys Bar und es war zu lesen: "Das Essen ist hier besonders teuer, aber auch reichlich und gut."


Doch halt, für einen Caffè al banco in der nächsten Bar ist immer Zeit ... mmmh, das bringt einen wieder nach vorn. 

Blauer Himmel, die Sonne sorgt für Temperaturen um die 25 Grad, ich setze mich in den sehr schönen Restaurantgarten und bekomme von einem weißbefrackten Kellner die Speisekarte gebracht. 

Ein Fleisch-Menü zu 45 €, ein Fisch-Menü zu 55 € und die einzelnen Gänge überwiegend über 20 €. Das Fleisch-Menü beinhaltet Leber, also wähle ich das Fisch-Menü (schwarze Gnocchi, Filet von der Brasse und dreierlei Creme brulet). Dazu quarto litro vino rosso della casa und ein acqua frizzante. 




Was soll ich sagen, teuer war es schon mit rd. 80 € (incl. 9 € coperto und Tip), aber die beiden anderen Einschätzungen "gut und reichlich" teile ich nicht. Es war nicht schlecht und man ging auch nicht hungrig raus, aber mehr als Durchschnitt war das nicht.  Da habe ich für weniger Geld in Venedig schon wesentlich besser gegessen. 

Anschließend ein kleiner Verdauungsspaziergang durch die alten Gemäuer ...



... und dann ging es weiter nach Burano, der Insel der orgiastischen Farben. 



Ohne Worte!

Die ACTV sorgte für den negativen Schlusspunkt der Fahrt;  die Vaporetti waren so überfüllt,  dass man sich an die berühmte Sardinendose erinnert fühlte. Einmal musste ich beim Umsteigen wegen Überfüllung sogar aufs nächste warten. 

Aber schön war er trotzdem, der Tag! 

Sonntag, 27. Oktober 2013

Venedig - Adrenalin und Valium

Diese Stadt ist einfach einzigartig. In der einen Minute jagt sie mir Endorphine und Adrenalin durch den Körper und dann bringt sie mich in einen Zustand, der schwer zu beschreiben ist. Das neudeutsche Wort Entschleunigung spielt dabei ebenso eine Rolle wie Begriffe wie Morbidität, Schönheit und Historie. "Völlig losgelöst von der Erde" hieß es im Song "Major Tom" von Peter Schilling, und diese Worte beschreiben es ganz gut. 

Zurück auf die Erde, ich wollte eigentlich täglich mein Blog füllen, aber diesmal wollte die Technik nicht so wie ich. Die italienische Vodafonekarte funktioniert im Smartphone zwar hervorragend, mag das Tablet aber nur gegen enorme Mehrkosten per Tethering online bringen. WLAN gibt es in meinem derzeitigen Hotel, dem übrigens nicht empfehlenswerten Ca' del Dose, nur teilweise und dann zu Wucherpreisen (2,50 €/h). Und das Bloggen per Smartphone ist halt doch sehr mühsam. 


Zuhause werde ich versuchen, das ein oder andere nachzutragen. Ein paar Eindrücke möchte ich aber reinsetzen. Und zwar sind das welche aus einem Restaurant, das mich total begeistert hat, die Osteria La Bottega Ai Promessi Sposi, Sestiere Cannaregio, 4367. An drei Tagen hintereinander war ich dort und jedesmal war es ein Erlebnis. 



Rindersteak mit grünem Pfeffer auf Ruccola
Käseplatte mit Honig
 Un ombra und chiceti an der Theke

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Die Faszination der Drosselgasse

Schon richtig gelesen, nicht Boxengasse, wie es am Nürburgring nahe läge, nein, Drosselgasse,  und zwar die in Rüdesheim, dem Traumziel aller japanischen "Deutschland in drei Tagen"-Touristen. 

Genug Geschreibsel in Rätseln, ein neuer Tag am Nürburgring war angebrochen und wir standen erneut vor der nicht leichten Aufgabe,  diesen mit einem einigermaßen reizvollen Programm zu füllen.  

Die 30 km nach Mayen waren schnell zurück gelegt,  aber so wirklich wollte der Funke nicht überspringen. Koblenz kam ins Gespräch und ins Navi. Unterwegs das erste Highlight des Tages, wir biegen ab auf den Parkplatz eines HIT-Supermarktes,  um dort Marlenes zuhause vergessene Uhr durch ein preiswertes Exemplar zu ersetzen. Und wir waren tatsächlich erfolgreich, in der Vitrine eines kleinen Fotoshops im HIT fallen uns ein Dutzend Damenarmbanduhren unter 20 Euronen in die Augen. 

Nach kurzer Diskussion und noch kürzerer Anprobe ist Marlene um 18,95 ärmer, aber fortan wieder im Besitz eines Zeitmessgerätes. Das nutzen im Verlauf des weiteren Tages alle Mitfahrer schamlos durch Fragen nach der Uhrzeit aus, was Marlene aber überhat nicht aus der Ruhe bringen kann.

Koblenz stellte sich erfolgreich unserem Wunsche entgegen, das Deutsche Eck zwecks Besichtigung mit dem Auto zu erreichen.  Nach dem Ausmaß der Baustellen und Straßensperrungen in diesem Bereich scheinen die Koblenzer dem Rhein ein neues Bett bauen zu wollen. 

War es die Verzweiflung hierob oder nur ein Joke, irgendwer warf irgendwann die Drosselgasse in Rüdesheim ins Gespräch, wo Marlene vor über 50 Jahren mit Männe und einer Reisegruppe einen weinseligen Tag verbracht hatte. Eine Anfrage ans Navi ergab, dass das gut zu schaffen ist und schon war Rüdesheim als Ziel gelockt.

Nach einer wunderschönen Fahrt entlang des Rheins erreichten wir Rüdesheim und stürzten uns sogleich in den Touristentrubel. Andenkenläden locken die Touris mit Kitsch ohne Ende, Asbach Uralt wird am Firmensitz an jeder Ecke angeboten und dann gibt es natürlich noch die "Restaurants", in denen Touristen mit Schnitzel, Pommes und Salat für 6,90 abgespeist werden. 






Wider Erwarten fanden wir mit Breuer's Rüdesheimer Schloss in der Drosselgasse ein Weinlokal,  in dem man vorzüglich zu niedrigen Preisen essen kann, sehr zu empfehlen! 

Die Autofähre brachte uns rüber nach Bingen und von dort aus ging es über die Autobahn schnurstracks zurück zum Nürburgring. Die Hotelterrasse im 4. Stock bot uns zum Abschluss des Tages Ausblicke auf Rennautos und die Nürburg. 



"Wir machen aus Sch.... Schönes." war das treffende Fazit, das Ulrike beim Abendessen zog.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Via Köln zum Nürburgring

Vom Landkreis Verden nach Köln ... zwei Welten treffen aufeinander. Wir fahren ins Dom-Parkhaus, nehmen den Ausgang zur Domplatte und stehen plötzlich, eingerahmt von drei berühmten Museen, vor dem Kölner Dom. 20.000 Besucher täglich machen den Dom zur meistbesuchten Sehenswürdigkeit Deutschlands ... vier davon sind heute wir.

Nachbarn, der Dom, das Museum Ludwig und das Römisch Germanische Museum (v.l.)
 

Nach dem Dombesuch haben wir uns eine Erfrischung verdient, also ab zum nur 100m entfernten Brauhaus Früh am Dom. Don ens vier Kölsch un vier mol Himmel un Ääd, sach ich zo dem Köbes und kurze Zeit später sind unsere Batterien wieder aufgeladen. 


Hilft alles nix, wir müssen weiter in die Eifel zum Nürburgring, der nächste Kulturschock erwartet uns. Zieleingabe: Nürburg, Dorint Hotel an der Rennstrecke, eine gute Stunde später stehen wir vor dem Hotel ohne jeden historischen Hintergrund. Einchecken, kleines Päuschen, dann eine kurze Rundfahrt durch die Gegend mit Adenau als "Höhepunkt".

TripAdvisor weist die "Pizzaria Pistenklause" als Nr. 1 von fünf bewerteten Restaurants in Nürburg aus. O.k., wir schauen mal rein. Italiener, im Eingangsbereich ist blickwirksam eine Vitrine mit guten Weinen plaziert und Kölsch vom Fass gibt's auch .. das reicht uns. Wände und Decken sind mit unzähligen Rennsportbildern und Accessoires bedeckt und das Restaurant ist sehr gut besucht. Über 90% der Gäste sind männlich und vermutlich Fahrer und Techniker von irgendwelchen Rennsportfirmen. Das Essen war gut,  aber die Sitzbezüge im Gastraum waren derart fleckig, dass ich mich fragte,  ob die früher in der Box beim Ölwechsel unter dem Auto lagen. 

Zum Absacker wechselten wir in eine der beiden Bars des Dorint, die Cockpit Bar. Das gleiche Publikum, das gleiche Rennsportambiente, aber saubere Sitzmöbel. Die nötige Bettschwere wurde nach einigen Jackies, Bacardis und Eifelgeistern problemlos erreicht. 



Samstag, 12. Oktober 2013

Schlemmertag

Der Regengott machte heute Pause und so schlurften wir bei Temperaturen um 18 Grad zur Schiffsanlegestelle Moltkebrücke gegenüber dem Hauptbahnhof. Ein ziemlich langer Dampfer für geschätzt 200 bis 300 Leute lag schon bereit, startete um 10 Uhr aber nur mit unserem Vierergrüppchen und einem Pärchen zur einstündigen "Stadtkernfahrt".



Neben Kanzleramt, Reichstag und vielen weiteren Highlights rechts und links der Spree führte die Fahrt auch an der Ständigen Vertretung vorbei und beim Anblick der Gaffel-Schirme bekam ich gleich wieder Durst.




Doch standen kölsche Leckereien heute nicht auf dem Programm. Zur Galeries Lafayette in der Friedrichstraße wollten wir,  doch zuvor warfen wir noch einen Blick auf den Hauptbahnhof. 



Die Galeries Lafayette bot zwar architektonische Genüsse, kulinarisch war der Bistro-Charakter aber heute nicht das,  was wir uns vorstellten,  und so fiel unsere Wahl auf einen schicken Italiener gleich gegenüber,  das Bocca di Bacco


Dort stellte ich mir ein kleines Menü aus Kürbiscremesuppe mit Zitronen-Saiblingen, Ravioli gefüllt mit Maronen an Thymianbutter, flambiertes Pfefferfilet vom Rind und Parfait von Cantuccini mit Vin Santo-Sauce zusammen. Begleitet wurde dieses Menü von einem Fläschchen Barbera d'Asti Superior.

Tja, was soll ich sagen, das war eine sehr weit oben anzusiedelnde Spitzenleistung. Feines Ambiente, toller Service und Speisen und Getränke vom Feinsten. Heraus stachen das exorbitant gute Rinderfilet mit einer Fleischqualität,  wie man sie nur selten findet, das frische italienische Landbrot (hell und dunkel) mit einem dazu gereichten wunderbaren Olivenöl sowie Oliven und last but not least der fantastische Espresso. Auch von meinen Tischnachbarn waren nur begeisterte Kommentare zu vernehmen. 



Nach diesem kulinarischen Höhenflug ging es kurz zum Verschnaufen ins Hotel.  Zum abendlichen Teil unseres Schlemmertages fuhren wir ins ehemalige Ostberlin.  Unser Kontrastprogramm bestand aus einem Besuch bei Curry-Fritze. Im Netz hatte ich öfters gelesen, Curry-Fritze würde gewisse andere Currywurst-Bratereien mit Kultstatus (Tourischuppen) locker in die Tasche stecken. Mangels direktem Vergleich kann ich dazu nichts sagen, aber eins weiß ich ... die Currywurst war so lecker, dass ich noch 'ne zweite gegessen habe. 


Nach einem kleinen Fußmarsch zur Oberbaumbrücke machte ich noch ein paar Fotos 
von der illuminierten Brücke. Nächster Haltepunkt sollte eigentlich die amerikanische Botschaft am Brandenburger Tor sein. Nachdem wir uns im Schneckentempo durch den riesigen Stau gequält hatten und dort auf Sechserreihen Fotografen und Stativwälder schauten,  haben wir das Ganze für heute abgeblasen. 





Donnerstag, 10. Oktober 2013

Vollsperrung

160 km gefahren und dann 'ne Vollsperrung bei Wolfsburg mit 1 1/4 Stunden Wartezeit, Hubschrauber, Notarzt etc.

Aber jetzt sitzen wir gutgelaunt in der Kaffeestube an der Nicolaikirche, ein Bierchen vor uns und warten auf Schnitzel mit Steinpilzen, Königsberger Klopse und andere Leckereien.




Nach dem Einchecken und einer kurzen Pause in unserem Hotel, dem Hotel Motel One Berlin-Bellevue, ging es raus ins regnerische Berlin. Schlüterstr. 45, unter dieser Adresse findet man derzeit noch das Hotel Bogota, ein Hotel mit reicher kultureller Tradition, das nun nach 50 Jahren als Ergebnis eines langen Rechtsstreites zwischen Eigentümer und Pächter schließen muss. Ein bisschen Geschichte schnüffeln,  ein paar Eindrücke sammeln ...



Zufällig entwickelte sich dabei ein längeres, anregendes Gespräch mit einer langjährigen Stammgästin, die auch derzeit wieder mit ihrem Hund im Bogota logiert. Schöne Orte auf dieser Welt, Reisen, Gentrifizierung und natürlich Hunde, wir hätten noch lange quatschen können. 

Gleich die Ecke rum trafen wir auf die Glitzerwelt des Ku'damms und kämpften uns von hier aus durch die Berliner Baustellenlandschaft zu unserem nächsten Ziel durch, dem Gaffel Haus Berlin

Da geht einem als Kölschem doch gleich das Herz auf, wenn man an einem blankgescheuerten Wirtshaustisch sitzt und ein wunderbares Gaffel serviert bekommt. Himmel un Äd, eines der kölschen Natinalgerichte, wurde uns in erstklassiger Qualität serviert (zum Niederknien!) und so wurde das ein rundum gelungener Abend. Selbst meine Mitreisenden aus der niedersächsischen Provinz waren äußerst angetan und Heidi vergaß angesichts der laufend neu servierten Kölsch ihre Abneigung gegen Bier im Allgemeinen. 


Donnerstag, 3. Oktober 2013

Versöhnung

Porto hat mir heute mit einem wunderschönen Tag voller Sonne und spätsommerlicher Temperaturen die Hand zur Versöhnung gereicht und mich damit die vielen Regenstunden vergessen lassen. So hätte ich gerne alle vier Tage gehabt. 

Die abgerockte Gurke von einem Roller hat heute morgen noch den Geist aufgegeben. Der Ständer wollte nicht mehr oben bleiben und schleifte beim Fahren über die Straße. Für die restlichen Stunden habe ich mir dann einen Roller geben lassen, der noch nicht aus dem letzten Loch pfiff. 

Heute konnte ich mir noch einen Großteil der Sights ansehen, die im Evernote-Notizbuch Porto standen. Zum Abschied gibt es noch ein paar richtig schön kitschige Postkartenansichten. Morgen früh um 09.55 hebt der Flieger ab und landet um 13.50 in Bremen. 

Adeus Porto.