Donnerstag, 3. Oktober 2013

Zur Atlantikküste

Leider scheine ich eine Schlechtwetterperiode erwischt zu haben. Schon morgens tröpfelte es immer wieder mal und ab nachmittags gab es Gewitter mit ergiebigen Regengüssen und Sturm. Aber immerhin soll sich ja am Freitag, wenn ich abgereist bin, eine Schönwetterperiode anschließen.

In der einigermaßen trockenen Zeit habe ich mich zur Atlantikküste durchgeschlagen. Unterwegs begegneten mir diverse Wagen der historischen Straßenbahn. Entlang der Straße am Ufer des Douru verlaufen nämlich die Gleise der Linie Infante, die bis zur Atlantikküste führt. 

Noch vor der Hauptstadt Lissabon nahm Porto 1895 Portugals erstes elektrisches Straßenbahnnetz in Betrieb. Nachdem die Straßenbahnen in den 60er Jahren mehr und mehr durch Busse ersetzt worden waren, nahm Porto 2007 wieder auf drei Linien den Betrieb mit renovierten Wagons aus den Jahren 1920 bis 1940 auf.


 

Der Weg führte weiter durch eine der zahlreichen Brücken über den Duoro, die 1963 erbaute Ponte da Arrábida. Hier und da säumen liebevoll renovierte Häuschen die Straße. 

 

Die ehemalige Kulturhauptstadt Europas (2001) ist auf dem Gebiet recht rührig und selbst im Alltag begegnet man ständig Kunstobjekten, wie z.b. an der Küstenstraße oder dem stilisierten Fischernetz auf einem großen Verkehrskreisel. 

Kurz danach hatte ich die Atlantikküste erreicht. Um der Erosion der Küste vorzubeugen, hat man dort riesige Wellenbrecher errichtet. Die bieten Leuchttürmen ebenso wie Anglern und natürlich auch den Touristen Platz, die sich das Naturschauspiel ansehen wollen. Das ist schon beeindruckend, wenn riesige Wellen auf die Wellenbrecher treffen und das Wasser bis zu 20 m in die Höhe schießt. 


An einem der beiden Leuchttürme traf ich auf eine Fotografin, die sich sehr intensiv mit dem Fotografieren der Tür des Leuchtturmes auseinander setzte. Die Kamera stand während der halben Stunde, wo ich vor Ort war, unverändert auf dem Stativ. Von Zeit zu Zeit machte sie sich Notizen und veränderte die Einstellungen. Ich nehme an, dass sie sich Aufnahmen nach dem Zonensystem von Ansel Adams erarbeitete. Was mich dabei aber am meisten berührte, sie fotografierte mit einer alten Rolleiflex, der Kamera, mit der ich als Kind vor 50 Jahren die ersten Gehversuche machte.




Da bekommt man als Digitalo doch wieder Lust, sich 'ne alte Leica M 2 oder Nikon F mit 'nem Schwarzweißfilm zu bestücken und loszuziehen. Aber ich hatte halt nur meine X-E1 dabei.





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